Pressemitteilung Gleichstellungsreferat der Stadt Braunschweig
In einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne macht das Braunschweiger Gleichstellungsreferat gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten der Region auf das bundesweite Hilfe-Telefon (Nr. 08000116016) aufmerksam.
Ausgangseinschränkungen, Arbeit im Homeoffice, Isolation, beengte Wohnsituationen und zunehmende Existenznöte – der durch die Corona-Krise verursachte Stress kann auch zu vermehrter Aggression führen. Damit verschärft sich ein weltweites Problem: die häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder. Einige Länder melden einen Anstieg von häuslicher Gewalt um das Drei- bis Fünffache nach wochenlangen Kontaktbeschränkungen. Auch in Deutschland gibt es erste Hinweise auf vermehrte häusliche Gewalt. Beim bundesweiten Hilfetelefon gingen seit des Lock-Downs 17 % mehr Anrufe ein.
Die Stadt Braunschweig reagierte alarmiert auf die Meldungen und erweiterte zur Vorbereitung auf einen möglichen Anstieg häuslicher Gewalt die Kapazitäten des Braunschweiger Frauenhauses. Dazu stellt die Stadt der AWO, als Betreiber des Frauenhauses, zusätzliche Räume zur Verfügung.
Noch ist für Braunschweig kein Ansturm zu beobachten, die Anfragen und Anzeigen bewegen sich bisher im „normalen“ Ausmaß. Jedoch wird aus Fachkreisen gewarnt. Häusliche Gewalt war schon vor der Corona-Pandemie die Straftat mit der höchsten Dunkelziffer. Durch die Kontaktsperre hatten viele Betroffene gar keine Gelegenheit, einen Hilferuf zu senden.
Die derzeitigen Lockerungen in der Corona-Krise ermöglichen es Frauen wieder, sich Hilfe zu holen. Deshalb macht das Gleichstellungsreferat der Stadt Braunschweig mit den Gleichstellungsbeauftragten der Region in einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne noch einmal auf das bundesweite Hilfe-Telefon (Nr. 08000116016) aufmerksam. Entsprechende Plakate sind an Praxen, Kindertagesstätten, Beratungsstellen und viele weitere öffentliche Einrichtungen gesendet worden, auch Privatpersonen werden gebeten, im eigenen Umfeld auf das Hilfe-Telefon aufmerksam zu machen. Material hierzu ist im Gleichstellungsreferat (Tel.: 470 3510) oder direkt beim bundesweiten Hilfetelefon (www.hilfetelefon.de) kostenlos erhältlich.
Das Bundesweite Hilfetelefon bietet seit 2013 Unterstützung bei allen Formen von Gewalt: Telefonisch oder per Email, an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr in 17 verschiedenen Sprachen und barrierefrei. Bei der persönlichen Beratung werden auch passende lokale Hilfsangebote vermittelt. Wir freuen uns über Unterstützung beim Aushängen, Veröffentlichen und Weitergeben.
Source:
Marion Lenz Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Braunschweig
Platz der Deutschen Einheit 38100 Braunschweig
Tel.: 0531 470 21 00
Mobil: 0162 24 93 068
Fax: 0531 470 22 88
E-Mail: marion.lenz@braunschweig.de