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Gratulation an unsere FU Bundesvorsitzende

Wir gratulieren unserer Vorsitzenden Annette Widmann-Mauz MdB sehr herzlich zur Ernennung als Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration im Bundeskanzleramt und wünschen viel Erfolg im neuen Amt!
(Bild: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)  – mit Annette Widmann-Mauz und Angela Merkel.)

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Das vierte Kabinett Merkel: weiblicher und jünger

Frauen Union der CDU Deutschlands hat Artikel geteilt:
Quelle: Deutschlandfunk

https://www.facebook.com/Frauenunion/?hc_ref=ARRMX7VKdeWUQlMzW57lwePhYT9cr2yzdqVj9YEU_kS89t_j1olIXGphvYIY7bjZGNM&fref=nf
Sieben Frauen, neun Männer, im Schnitt 51,2 Jahre alt: Das voraussichtlich vierte Kabinett von Angela Merkel ist jünger und weiblicher als die Vorgängerregierung. Die Kanzlerin setzt damit Akzente – ein frauenpolitisches Signal oder Personalentscheidungen aus rein pragmatischen Gründen?

Von Katharina Hamberger und Barbara Schmidt-Mattern
Daniel Günther zur Stimmung in der CDU „Wir brauchen neue Gesichter im Kabinett“

„Die Berliner Erklärung hat was gebracht!“ In knallrotem Damen-Sakko steht Monika Schulz-Strelow zwischen elegant gekleideten Frauen, eingehakt bei Katarina Barley in der Französischen Botschaft in Berlin. Gefeiert wird der Weltfrauentag. Dass Barley, die geschäftsführende Familien- jetzt Bundesjustizministerin wird, findet die Frauenrechtlerin Schulze-Strelow klasse – wie überhaupt die Tatsache, dass am Kabinettstisch der Bundesregierung künftig sieben Frauen sitzen, immerhin eine mehr als in der letzten Großen Koalition.

„Das ist jetzt wirklich unser gemeinsames Anliegen: nicht immer zu schauen, was tut die Politik, was machen die Unternehmen, sondern was können wir Frauen selber tun. Und meine wichtige Frage bei allen Veranstaltungen ist immer an die Frauen: Habt Ihr heute Euch positiv über Frauen geäußert? Männer machen es ständig: Namedropping, und er steht im Raum und jeder weiß, der ist wichtig. Wenn uns das genauso gelingt, sind wir ein ganzes Stück weiter.“

Angela Merkel als Role Model

Schulz-Strelow ist Präsidentin und Mitbegründerin von „FidAR“, einer Initiative für einen höheren Frauenanteil in deutschen Aufsichtsräten. Die Einführung einer Frauenquote unter Schwarz-Rot in der letzten Legislaturperiode begrüßt die 68-Jährige deshalb selbstredend. Aber: Die Lobbyistin bleibt ungeduldig. Sie fordert mehr Fortschritte und mehr Vorbilder für eine wirkungsvolle Gleichstellungspolitik. Konkret adressiert Schulz-Strelow eine Person: Angela Merkel.

„Die Bundeskanzlerin ist begrenzt ein Role Model. Sie hat immer dann eingegriffen in der letzten Legislatur, wenn das Thema Gleichstellung zu kippen drohte, und dann hat sie’s zur Chefsache gemacht, und dann ging es. Und von daher ist sie schon eine unheimlich wichtige Person bei der Entwicklung der Gleichstellung.“

Angela Merkel selbst hat die Messlatte gesetzt, als sie vergangenen Sommer, kurz vor der Bundestagswahl versprach, im Falle ihrer Wiederwahl eine jüngere und zur Hälfte mit Frauen besetzte Regierungsmannschaft aufzustellen. So wird es nun am Mittwoch im Bundestag auch fast kommen. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat dafür eine Erklärung: Frauen als Krisenmanagerinnen in politisch unruhigen Zeiten.

„Wo sind die Frauen ganz oben? Meistens, wenn es um Personal geht oder um schwierige Sachen. Das ist ja auch so ein bisschen bei der CDU jetzt gerade so. Es ist ganz schwierig: Also muss eine Frau Generalsekretärin werden. Bei der SPD: ganz schwierig! Also muss jetzt eine Frau Parteivorsitzende werden.“

Gesellschaftspolitisches Klima verändert sich

Frauen werden entweder unterschätzt – das geben männliche Spitzenpolitiker offen zu, wenn das Mikrofon aus ist. Oder es heißt: „Die kann das.“ Kaum ein Satz war im Zuge der Kabinettsbildung so oft zu hören in den letzten Wochen, als müsse die Kompetenz von – noch dazu jungen – Frauen bezweifelt werden. „Der kann das“ heißt es hingegen nie.

Jenseits der Stimmungslagen in den Parteien kommt hinzu: Das gesellschaftspolitische Klima verändert sich. Ausgerechnet Männer, die zudem sehr viel jünger sind als die 63-jährige deutsche Regierungschefin, setzen sich für mehr Gleichstellung ein: Justin Trudeau in Kanada hat sein Kabinett schon vor zweieinhalb Jahren mit 50 Prozent Frauen besetzt. Und Emmanuel Macron setzt sich in Frankreich an die Spitze der Bewegung. Stolz erklärt dessen Botschafterin Anne-Marie Descôte in Berlin:

„Staatspräsident Macron hat mit seinem Amtsantritt die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern zu einer ‚grande cose national‘ erklärt, das heißt einer Priorität seiner Amtszeit.“

Mit Plakaten und in historischen Gewändern erinnern Frauen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) an die Wahlrechtsdemonstrationen der Suffragetten vor 100 Jahren. (picture alliance / dpa / Ralf Hirschberger)Mit Plakaten und in historischen Gewändern erinnern Frauen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) an die Wahlrechtsdemonstrationen der Suffragetten vor 100 Jahren (picture alliance / dpa / Ralf Hirschberger)

Historisch und frauenpolitisch betrachtet ist 2018 ein wichtiges Jahr: Zum 100. Mal jährt sich die Einführung des Frauenwahlrechts. 2019 folgt das 70. Jubiläum des Grundgesetzes und damit die Festschreibung der Gleichberechtigung von Frau und Mann in Artikel 3. Prägend für die derzeitige Stimmungslage ist außerdem die Metoo-Debatte, die – wenn auch spät und leise – langsam ins Berliner Regierungsviertel vordringt. Zumindest, wenn es um Machtfragen zwischen den Geschlechtern geht.

Merkels Frauen- und Personalpolitik als Machtsicherung

Rein numerisch herrscht mit sieben Frauen und neun Männern nun fast Parität im neuen Bundeskabinett.

„Da hab ich gedacht, das ist eigentlich mal das Selbstverständlichste“, sagt Katrin Göring-Eckardt. Die Grüne, die wie Merkel eine ostdeutsche Protestantin ist, verhehlt ihre Sympathie für die Kanzlerin normalerweise nicht. Doch beim Thema Gleichstellung fällt ihr Urteil durchwachsen aus. Angela Merkels Frauen- und Personalpolitik folge rein pragmatischen Motiven: Erst gehe es um Machtsicherung, und dann um die Sache:

„Also erstens: Angela Merkel muss ja irgendwie den Übergang organisieren in ihrer Partei. Diejenige oder der muss jünger sein, die ja ganz offensichtlich mit Annegret Kramp-Karrenbauer. Frau von der Leyen ist auch immer noch da und man sieht schon, dass die Union sich vorgenommen hat, das mit dem ‚weiblich‘ ernst zu nehmen.“

Zu wenig Frauen im Bundestag

Wirklich? Fragt man Dorothee Bär, neue Staatsministerin für Digitales im Kanzleramt und CSU-Mitglied, klingt deutliche Selbstkritik durch. In einem Telefoninterview mit dem Bayerischen Rundfunk erklärt Bär:

„Ich gebe ganz offen zu, dass wir tatsächlich an dem Thema Frauen und auch Frauen in der CSU noch arbeiten müssen.“

Als einziger der drei Koalitionspartner entsendet die CSU keine Frau ins neue Kabinett, was Bär ganz grundsätzlich blöd findet, nicht aber im Hinblick auf ihre eigene Person. Dabei entzündete sich genau daran in den letzten Tagen eine kontroverse Diskussion: Das wichtige Thema Digitalisierung – abgeladen bei einer jungen Kollegin, die sich zwar mit 39 Staatsministerin nennen darf, protokollarisch aber nur den Rang einer Staatssekretärin hat.

„Es liegt halt auch daran, wir haben halt auch relativ wenige Bundestagsabgeordnete. Wir sind nur acht von 46 und es ist natürlich auch schon mal von der Grundlage her viel zu wenig.“

Doch das Problem zieht sich durch alle sieben Fraktionen. Noch nie in den letzten 20 Jahren saßen so wenige Frauen im Deutschen Bundestag wie in der aktuellen Legislaturperiode, die Quote liegt bei gerade einmal 30,7 Prozent. Bei den Unionsparteien liegt der Grund auf der Hand: Die CDU hat zwar eine Quotierung für ihre Listenkandidatinnen, doch die Liste zog nicht. Denn beide Schwesterparteien haben vergleichsweise viele Direktmandate gewonnen, für die sie aber kaum weibliche Kandidatinnen ins Rennen geschickt hatten. Die Vorsitzende der CDU-Frauenunion, Annette Widmann-Mauz, fordert deshalb ein Ende dieser Praxis, heißt, notfalls jenen Parteien ohne effektive Quote den Geldhahn zuzudrehen. Wir müssen darüber reden, sagt Widmann-Mauz, „ob Parteien, die dauerhaft den Anspruch, den auch das Grundgesetz ja ausdrückt, nämlich aktiv auf die Gleichstellung von Männern und Frauen hinzuwirken, nicht nachkommen, dann auch über die Parteienfinanzierung entsprechend zu sanktionieren.“

„Man gucke sich mal das Frauenbild der AfD an, da weiß man, dass wir echt was zu verteidigen und was weiterzuentwickeln haben“, sagt Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt: „Also zu verteidigen gegenüber der AfD, die Quoten Quatsch finden und die das auch sehr vehement vertreten. Und das sieht man auch. Wenn man sich hier anschaut, wie viele Frauen in der AfD überhaupt in der Fraktion sind – ich weiß gar nicht, das sind etwa zehn Prozent oder so – was die für eine Rolle spielen – nämlich jenseits der Fraktionsvorsitzenden eigentlich keine. Und vor allem nicht als Frauen untereinander.“

Frauennetzwerke über Fraktionsgrenzen hinweg

Doch genau damit haben die übrigen Fraktionen im Bundestag gute Erfahrungen gemacht. Beispiel Frauenquote. Über Parteigrenzen hinweg zogen Frauen in der letzten Legislaturperiode an einem Strang, um gegen massive ideologische Widerstände ein Gesetz zur Quotierung von Frauen in deutschen Aufsichtsräten durchzusetzen. SPD-Fraktionsvize Eva Högl legt Wert darauf, dass die Zusammenarbeit nicht institutionalisiert ist. Aber der Zusammenhalt funktioniert auch so – und das bei sehr vielen Themen:

„Ja, das ist ein Netzwerk aus engagierten Frauenpolitikerinnen und -politikern. Und Rechtspolitikerinnen und -politikern. Und wir haben schon zusammengesessen zum Thema Frauenquote, zur Reform des Sexualstrafrechts. Wir haben die Köpfe zusammengesteckt bei der Frage Kinderehe, und das Netzwerk hat sich bewährt, und wir schaffen es, über die Fraktionsgrenzen hinweg, zu guten Regelungen zu kommen.“

Anders beim Streit um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche: Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Debatte um den Paragrafen 219a zur Belastung für die neue große Koalition werden könnte – denn Union und SPD liegen bei diesem Thema weit auseinander.

Frauen mit Plakat "wegmit219a" und zugeklebten Mund auf einer Kundgebung von verschiedenen Frauenorganisationen und Abgeordnete zur Gesetzesinitiative vom Deutschen Bundestag zur Streichung oder Änderung und gegen das Informationsverbot fÜr Schwangerschaftsabbruch unter dem Motto "Weg mit dem Paragraph 219a StGb" vor dem Reichstag in Berlin. (imago / Ipon)Demonstration gegen den Paragrafen 219a (imago / Ipon)

Die scheidende Familienministerin Katarina Barley sieht auch beim Ausbau der Frauenquote noch Handlungsbedarf:

„Wir hätten da jetzt auch gerne noch mehr gemacht, ich mache keinen Hehl draus. Wir haben da jetzt vor allem was erreicht beim Öffentlichen Dienst, dass wir bis 2025 gleichberechtigte Teilhabe in den Leitungsfunktionen erreicht haben wollen. Wenn man fragt, was wollt Ihr denn eigentlich tun, um Frauen zu fördern, das sind dann die Unternehmen, die sagen: eigentlich nichts. Und dass wir das nicht so hinnehmen wollen und werden, und dass wir auch im Laufe der Legislaturperiode an dieser Stelle auch auf jeden Fall noch mal ansetzen wollen.“

Wollen und werden, und werden und wollen – die Lobbyistin Monika Schulz-Strelow, die für mehr Frauen in den Aufsichtsräten kämpft, ist enttäuscht vom neuen schwarz-roten Koalitionsvertrag: „Viele sagen, ja, wir haben doch das Gesetz mit der Quote. Aber dieses Gesetz gilt gerade einmal für 105 Unternehmen.“

Als wolle sie diesen Pragmatismus sofort aufgreifen, nutzt Katarina Barley ihre Rede zum Weltfrauentag sogleich für einen deutlichen Vorstoß: „Wenn immer nur das Frauenministerium die Frauenthemen bearbeitet, dann kommen wir nicht wirklich vorwärts. Wir brauchen diesen Gender-Blick in allen Ministerien in allen politischen Bereichen.“

„Ich will mich da nicht drauf verlassen, dass andere die Dinge, die uns selbst angehen, für uns regeln. Sondern wir wollen schon selbst für unsere Anliegen auch einstehen und kämpfen.“

Da ist sich die Christdemokratin Widmann-Mauz mit der Sozialdemokratin Barley einig.

Frauen blicken anders auf politische Themen

Und natürlich, sagt die CDU-Politikerin, die als neue Staatsministerin für Integration mit Sitz im Kanzleramt in die Bundesregierung einzieht, spiele es eine Rolle, ob Frauen oder Männer über politische Inhalte entscheiden. Beispiel: die Regelungen zum Wahlrecht, bei denen im Bundestag der Ständige Ausschuss ein wichtiges Wort mitredet.

„Wie muss eigentlich eine Wahlrechtsreform aussehen, damit wir mehr Frauen in unseren Parlamenten haben? Wenn dort nur Männer sitzen, ist das nicht automatisch gegeben, dass es zur Sprache kommt. Oder in der Gesundheitspolitik: Frauen reagieren anders auf medizinische Therapien, auf Arzneimittel als Männer. Oder lassen Sie mich aus dem Thema Steuerrecht ansprechen die Frage der Steuerklassen-Kombination. Wenn Frauen weit überwiegend in der Steuerklasse fünf sich befinden und davon aber über das Jahr in der Steuerlast die Männer, die stärker in der Steuerklasse drei sind, profitieren, warum sollen Männer das ansprechen? Also: Frauen müssen mit am Tisch sitzen, damit sie auch ihre Interessen sachgerecht einbringen können.“

Doch welche Rolle kommt der Frau, die höchstwahrscheinlich wieder an der Spitze der Bundesregierung stehen wird – dabei zu? Merkel, die früher despektierlich „Kohls Mädchen“ genannt worden ist, gehört heute zu den mächtigsten Politikern der Welt. Ihr Politikstil ist kein erkennbar weiblicher, unterscheidet sich aber von dem ihrer männlichen Vorgänger. Sie muss beispielsweise nicht laut werden, um sich durchzusetzen.

Merkels ambivalente Rolle

Als Kämpferin für Frauenrechte inszeniert sie sich selten. Im April 2017 wurde Merkel bei einer Veranstaltung im Vorfeld des G20-Gipfels gefragt, ob sie sich selbst als Feministin beschreiben würde. Bei der Antwort druckste sie herum:

„Ehrlich gesagt, möchte ich … (‚ja, ja‘ aus dem Publikum). Also, die Geschichte des Feminismus ist eine, bei der gibt es Gemeinsamkeiten mit mir und es gibt auch solche, wo ich sagen würde, da gibt es Unterschiede und ich möchte mich auch nicht mit einem Titel schmücken, den ich gar nicht habe.“

Bundeskanzlerin Merkel trifft im Mai 2013 Frauen in Führungspositionen. (picture-alliance / dpa / Hannibal Hanschke)Mehr Frauen in Führungspositionen – wünscht sich auch die Kanzlerin (picture-alliance / dpa / Hannibal Hanschke)

Merkel hat sich auch beim Streit um die Frauenquote nie weit aus dem Fenster gelehnt, sondern versucht, zwischen Gegnern und Befürwortern zu vermitteln. Ist die CDU-Chefin also ein Vorbild für Frauen? Mit einem überzeugten ‚Ja‘ lässt sich diese Frage nicht beantworten. Annegret Kramp-Karrenbauer, die neue Generalsekretärin der CDU, sieht die Parteichefin durchaus als Wegbereiterin für Frauen in politischen Spitzenämtern:

„Dass das ein Bild ist, von dem ich dann hoffe, dass es natürlich auch nachhaltend in der Wirkung bleibt und dass auch in einer Zeit nach Angela Merkel Frauen, ob das jetzt in der CDU ist, ob das in den anderen Parteien sind, eben auch genau diese Möglichkeiten haben und auch wahrnehmen.“

Verjüngung des Kabinetts – Politik für zukünftige Generationen

Doch das vierte Kabinett Merkel ist nicht nur weiblicher, es ist auch jünger. Forderungen, der nächsten Generation eine Chance und politische Verantwortung zu geben, waren aus allen drei Parteien laut geworden – aus SPD, CSU und CDU.

„Was wir jetzt brauchen, ist schon eine Mischung aus erfahrenen Politikerinnen und Politikern, aber auch neuen Gesichtern in der Bundesregierung, in der Bundestagsfraktion, aber auch in der Partei“, sagte der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak Anfang des Jahres. Die CDU-Chefin folgte diesem Ruf. Der jüngste CDU-Minister ist mit 37 Jahren Jens Spahn. Die Verjüngung trifft aber nicht nur die CDU, sondern auch die SPD. Nimmt man nun alle Ministerinnen und Minister zusammen ist das Kabinett Merkel IV – Stand heute – im Schnitt 51,2 Jahre alt. Das ist wesentlich jünger als das Kabinett 2013 am Tag seiner Vereidigung. Es geht aber nicht einfach um eine Verjüngung der Symbolik wegen, sondern auch um eine Politik, die die zukünftigen Generationen nicht aus dem Blick verliert.

„Ich bin im Augenblick die einzige, die das 60. Lebensjahr schon überschritten hat, alle anderen sind knapp oder sehr deutlich darunter. Mit diesem Team kann man jetzt auch die Aufgaben der Zukunft angehen: Und davon gibt es viele“, sagte Merkel bei der Vorstellung der CDU-Kabinettsmitglieder.

Wolfgang Gründinger ist Mitglied in der Stiftung Generationengerechtigkeit und hat unter anderem das Buch „Alte-Säcke-Politik“ geschrieben, in dem er für eine stärker auf die zukünftigen Generationen gerichtete Politik plädiert. Er meint, die Große Koalition der letzten vier Jahre habe eine Politik für die Generation der Babyboomer betrieben, also für diejenigen, die zwischen Mitte der 1950er bis Ende der 1960er geboren worden sind. Diese wolle keine Experimente, sondern ihre Ruhe:

„Nach den Wehen der Agenda 2010 wollten die Deutsche einfach nicht mehr mit Reformen gestresst werden. Und das hat man auch in den letzten vier Jahren gemerkt, wo einfach unglaublich große Rentenpakete verteilt worden sind, aber wir bei allem anderen, was die Zukunft angeht, bei Klimaschutz, bei Bildung, bei Digitalisierung auf der Stelle treten oder sogar Rückschritte machen.“

Rentenpolitik im Sinne der Jüngeren

Der 33-Jährige drückt damit offenbar das Gefühl einer Generation aus – unabhängig von Parteigrenzen. Auch dem jungen CDU-Politiker Philip Amthor fällt sofort ein Beispiel für seine eigene Partei ein:

„Wir sehen natürlich: Viele Projekte wie die Mütterrente, die natürlich durchaus beliebte Projekte waren und die auch für die CDU-Zentrale Wahlinhalte waren, sind natürlich solche, die sich jetzt nicht unbedingt als beste Lösung für künftige Generationen ausweisen.“

Der CDU-Innenpolitiker Philipp Amthor (imago stock&people)CDU-Politiker Philip Amthor plädiert für eine Politik für die zukünftigen Generationen (imago stock&people)

Amthor ist mit 25 Jahren einer der jüngsten Abgeordneten im Deutschen Bundestag. Es ist seine erste Legislaturperiode, sein Anzug sitzt korrekt, im Revers ein Anstecker mit einer Deutschlandfahne. Nur bei genauerem Hinsehen fallen die silbernen Micky-Maus-Manschettenknöpfe auf. Das Thema Rente ist für ihn eines der zentralen, wenn es um die Belange der Jüngeren geht.

„Da wird in dieser Legislaturperiode einiges auf uns zukommen mit der Expertenkommission zum Thema Rente und da gilt es natürlich auch alle drei Säulen der Rente zu betrachten, nicht nur auf die gesetzliche Rente zu fokussieren, sondern auch zu sehen, wie geht es weiter mit Betriebsrenten, was machen wir mit der privaten Altersvorsorge. Und da ist es wichtig, die Lebenswirklichkeit auch der Jungen einzubringen.“

Auch andere junge Politiker teilen Amthors Eindruck. So wünscht sich die 26-jährige FDP-Politikerin Ria Schröder, dass Zukunftsthemen beherzter angegangen werden.

Dazu zählt die Digitalisierung, eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie, aber eben auch, dass die Politik sich um eine Rentenpolitik kümmert „von der eben nicht nur die Generation profitiert, die gerade in Rente ist, sondern die eben auch die nächste Generation mit einbezieht. Ich glaub, ich hab noch nie jemanden getroffen unter 40 der sagt, ja, meine Rente ist sicher.“

Junge Generation fühlt sich nicht repräsentiert

Die FDP-Politikerin hat im vergangenen September vergeblich für den Bundestag kandidiert. Schon seit vier Jahren engagiert sie sich bei den Jungen Liberalen, möchte im April deren Bundesvorsitzende werden. Dabei gehört sie einer Generation an, für die Parteien nicht mehr besonders attraktiv sind, weil sie sich nicht mehr vertreten fühlen. Laut einer Umfrage des Online-Institutes Civey vom Februar denken über 85 Prozent der 18- bis 29-Jährigen, dass ihre Generation nicht oder eher nicht in der Politik repräsentiert wird. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es immerhin 80 Prozent. Ria Schröder möchte dem entgegenwirken. Gemeinsam mit vier anderen Jung-Politkern von CDU, SPD, Linken und Grünen hat sie Mitte Februar einen Aufruf in der Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlicht. „Jetzt sind wir dran“, war der Artikel überschrieben.

Aber können nur junge Menschen Politik für Junge machen? Nicht unbedingt, meint Schröder, aber man agiere doch häufig vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen:

„Deswegen, glaube ich, wenn das nicht passiert im Parlament, dann ist es wichtig, dass auch junge Leute da vertreten sind, weil die auch in vielen Punkten näher dran sind, an den Unis, an der beruflichen Ausbildung. Die wissen, wie es aussieht an deutschen Schulen und können deswegen auch leichter Vorschläge machen, was verbessert werden muss.“

Das neue, vierte Kabinett Merkel kann dafür nur ein Anfang sein. Dem gehören übrigens nur zwei Ostdeutsche an, mit der Kanzlerin und Familienministerin Franziska Giffey zwei Frauen. Damit schließt sich der Kreis.

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Merkel ist zum vierten Mal Kanzlerin

Die Frauen Union gratuliert Angela Merkel, unserer Bundeskanzlerin, zur Wahl.

Sie ist im ersten Wahlgang zur Kanzlerin gewählt worden.
688 gültige Stimmen wurden abgegeben, 4 waren ungültig, 364 stimmten mit „Ja“.
355 Stimmen waren für die Wiederwahl nötig, denn es zählen alle Abgeordneten, nicht nur die abgegebenen Stimmen. Merkel erhielt bei der geheimen Wahl also 35 Stimmen weniger als die 399 Sitze, über die das Regierungsbündnis aus CDU, CSU und SPD verfügt.
Bildquelle: AFP

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Koalitionsvertrag 2018

Heute wurde der Koalitionsvertrag unterzeichnet. Die Vorsitzende der Frauen Union der CDU Annette Widmann-Mauz MdB hebt hervor:
„Mit dem Koalitionsvertrag machen wir einen weiteren großen gleichstellungspolitischen Schritt nach vorn. Wir wollen mehr Frauen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen und in Führungspositionen. Der Öffentliche Dienst wird mit gutem Beispiel voran gehen. Bis 2025 wollen wir dort die Gleichstellung erreichen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird mit dem Rechtsanspruch zur Ganztagsbetreuung der Kinder im Grundschulalter leichter werden. Zusammen mit dem Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit (Teilzeitrückkehr) sind das echte Meilensteine.“
Foto: Laurence Chaperon

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Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche im §219a StGB

Der Bundestag wird in den nächsten Wochen wieder über die Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche im §219a Strafgesetzbuch (StGB) debattieren. Linke, Grüne, FDP und leider auch die SPD wollen das bisherige Werbeverbot kippen. Insbesondere der Antrag der SPD wirft Fragen auch in unserer Partei auf.
Fakt ist, dass die SPD einen entsprechenden Gesetzentwurf schon im Dezember 2017 vorgelegt hat, also vor unseren Koalitionsverhandlungen. Eine Behandlung im Bundestag auf Initiative der SPD ist bislang nicht erfolgt, weil während der Koalitionsverhandlungen nach einer gemeinsamen Lösung gesucht wurde. Eine solche wäre aber nur möglich gewesen, wenn wir uns als CDU auf einen inhaltlich faulen Kompromiss eingelassen hätten. Dies haben wir bewusst nicht getan, weil das Konzept zum Schutz ungeborenen Lebens, dessen Bestandteil auch das Werbeverbot im §219a StGB ist, nicht verändert werden soll und darf.

Ungeborenes Leben hat eine eigene Rechtsqualität. Es ist verfassungsrechtlich geschützt. Schwangerschaftsabbrüche sind nach wie vor rechtswidrig, auch wenn sie in bestimmten Fällen straffrei gestellt werden. Ein Abbruch ist auch für die betroffenen Frauen eine schwere Entscheidung und ein schwerwiegender Eingriff. Deshalb haben wir die Pflicht zur umfassenden Beratung. Deshalb darf der, der berät, nicht den Abbruch vornehmen. Deshalb ist ein Schwangerschaftsabbruch keine normale medizinische Dienstleistung, für die in Anzeigen oder über das Internet geworben werden darf. Diese klare Haltung werden wir auch im Bundestag und bei den Diskussionen und Abstimmungen vertreten

Dort wird sich zeigen, wer von den Abgeordneten das bewährte Lebensschutzkonzept in aller Konsequenz trägt und wer nicht. Die Initiativen von Linken, Grünen und SPD brauchen Stimmen aus dem bürgerlichen Lager, um eine Mehrheit zu bekommen. Aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird es keine Unterstützung geben.

Wenn es um den Schutz ungeborenen Lebens geht, scheut die CDU keine Diskussion. Nicht innerhalb und nicht außerhalb des Parlaments. Deshalb wollen wir diese Debatte offensiv angehen. In der Anlage übersenden wir Ihnen ein Argumentationspapier sowie eine Pressemitteilung, um in den örtlichen Medien für die Beibehaltung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche eintreten zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Annegret Kramp-Karrenbauer

Source:
CDU Deutschlands
Klingelhöferstraße 8
10785 Berlin
Telefon: 030-22070-0
Telefax: 030-22070-111
E-Mail: cdunet@cdu.de

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Internationaler Frauentag: Facebook Live mit Annette Widmann-Mauz

Liebe Frauen,
unsere Vorsitzende Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz MdB wird morgen Abend aus Anlass des Internationalen Frauentages am 8. März in einem „Facebook Live“ auf der Facebook-Seite der CDU Deutschlands Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantworten.
Sie sind herzlich eingeladen, zu Hause am PC oder auf Ihrem Smartphone dem Facebook Live zu folgen und selbst Fragen an Annette Widmann-Mauz MdB zu stellen oder Kommentare abzugeben.
Wählen Sie dazu am Mittwoch, 7. März 2018, um 18 Uhr die Facebook-Seite der CDU Deutschlands  https://www.facebook.com/CDU/  an und machen Sie mit!

Wenn Sie schon vorher Fragen schriftlich stellen möchten, können Sie die diese schon jetzt an frag@cdu.de senden.

Wir freuen uns über Ihre rege Teilnahme

Source:
Frauen Union der CDU Deutschlands
Claudia Hassenbach 
Geschäftsführerin
Klingelhöferstraße 8  10785 Berlin
Telefon   +49 30 22070453
Telefax   +49 30 22070439
E-Mail     fu@cdu.de
Internet   www.frauenunion.de

Besuchen Sie uns auf Facebook unter www.facebook.com/frauenunion und folgen Sie uns auf Twitter www.twitter.de/frauenunion.

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Eine gute Entscheidung für unser Land

Zum positiven Mitgliedervotum der SPD über den Koalitionsvertrag erklärt die Generalsekretärin der CDU Deutschlands, Annegret Kramp-Karrenbauer:
Ich freue mich über den positiven Ausgang des SPD-Mitgliederentscheids und die damit verbundene Zustimmung zum Koalitionsvertrag. Das ist eine gute Entscheidung für die SPD und vor allem für unser Land.
Damit haben sich nach CDU und CSU auch die Sozialdemokraten bereit erklärt, Verantwortung für unser Land in einer gemeinsamen Regierung zu übernehmen.
Vor dieser neuen Bundesregierung liegt viel Arbeit, die jetzt zügig angegangen werden muss.
Der gemeinsam ausgehandelte Koalitionsvertrag ist dafür eine gute Grundlage. Er stellt die Weichen für die Zukunft unseres Landes richtig und er bringt den Menschen in unserem Land konkrete Verbesserungen. Deshalb haben auf dem CDU Parteitag in Berlin 97 Prozent der Delegierten diesem Vertrag auch zugestimmtAm vergangenen Sonntag haben wir unseren Teil der Regierungsmannschaft vorgestellt. Sie ist eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Gesichtern, Männern und Frauen. Sie und wir alle stehen bereit, den Auftrag der Wählerinnen und Wähler wahrzunehmen und gerecht zu werden.
Jetzt heißt es: an die Arbeit und anpacken.
Quelle:
CDU Deutschlands
Klingelhöferstraße 8
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Bericht aus dem Bundestag von Carsten Müller

Mit der Zustimmung zum Koalitionsvertrag beim CDU-Bundesparteitag haben wir unseren Beitrag für die Bildung einer stabilen Regierung für unser Land geleistet. In der Welt, die sich durch die Digitalisierung sowie die europa- und außenpolitischen Herausforderungen immer schneller verändert, ist es dringend nötig, dass wir unsere Antworten jetzt in praktische Politik umsetzen können. Insgesamt vereinigte der Parteitag verlässliche Kontinuität und einen kraftvollen Neuanfang: eine solide, aber leider etwas schwungarme Rede unserer Vorsitzenden Angela Merkel, eine mehr als dreistündige offene, teilweise kontroverse, jedoch vor allem konstruktive Diskussion über das Wahlergebnis und den Koalitionsvertrag inklusive einer sehr breiten Zustimmung dazu sowie eine sagenhaft motivierende neue Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer. Wir sind gut aufgestellt für Gegenwart und Zukunft – im Bund – in Niedersachsen und in Braunschweig!
Das Bundesverwaltungsgericht Leipzig hat entschieden, dass Fahrverbote in Städten zur Beschränkung der Emissionen im Straßenverkehr nach geltendem Recht zulässig seien. Solche müssen laut Richterspruch verhältnismäßig ausgestaltet werden. Die Umsetzung des Urteils insgesamt verlangt Augenmaß. Diese Entscheidung ist zu respektieren, wenngleich ich eine andere Entscheidung für geboten hielte. Fahrverbote und das Aussperren von Diesel-Pkw aus den Städten lehne ich grundsätzlich ab. Ein solcher Bann ist unsozial, schränkt die Mobilität ein und verursacht enorme finanzielle Schäden.
Dieselfahrzeuge werden von vielen Bürgern, von Handwerksfirmen und Mittelständlern eingesetzt und können nicht einfach ausgetauscht werden – das sind oft sehr langfristige Investitionen. Zudem sehe ich bei der Umsetzung und Kontrolle von Fahrverboten große Herausforderungen: Hier werden bei Polizei und städtischen Ordnungsämtern personelle Ressourcen gebunden, die dann an anderer Stelle fehlen.

Es ist unstrittig, dass der Ausstoß von Stickoxiden weiter reduziert werden muss. Wir sind hier schon auf einem guten Weg: Nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes war zwischen 1990 und 2015 eine Reduktion der Emissionsbelastung durch Stickoxide um über 1,7 Millionen Tonnen bzw. rund 60 Prozent zu verzeichnen gewesen. Dieser Rückgang erfolgte in allen Bereichen, am deutlichsten jedoch im Verkehr mit einem Minus von einer Million Tonnen – trotz einer deutlich gesteigerten Verkehrsleistung. So sank auch am Hotspot Stuttgart-Neckartor die Anzahl der Stunden, in denen der erlaubte Ein-Stunden- Grenzwert für Stickstoffdioxid von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten wurde, von 853 im Jahr 2006 auf 35 im Jahr 2016 und auf lediglich drei in 2017. Um die Emission weiter zu senken, ist ein kluger Ansatz ohne Verbote und Diskriminierung notwendig. Der Abgasstandard EURO 6 in Kombination mit einem transparenten Real-Driving-Emissions-Verfahren (RDE) zwingt die Autobilindustrie dazu, Technologien für saubere, schadstoffarme Fahrzeuge zu entwickeln. Ergänzt durch Softwarenachrüstungen, intelligente Verkehrssteuerung sowie einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr wird dies zu einer besseren Luftqualität führen. Die Nachrüstung von Diesel-Bussen halte ich für überlegenswert. Ein richtiger Schritt ist es auch, dass die Bundesregierung emissionsarme Antriebe fördert – von Elektromobilität über Gasantriebe bis hin zur Brennstoffzelle. Im neuen Koalitionsvertrag haben wir zudem vereinbart, dass wir die Anstrengungen für eine Verbesserung der Luftqualität erheblich verstärken werden. Wir wollen die Kommunen dabei unterstützen, die Emissionsgrenzwerte im Rahmen ihrer Luftreinhaltepläne mit anderen Maßnahmen als mit pauschalen Fahrverboten einzuhalten. Darin sehe ich genau den richtigen Ansatz.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Müller Berlin, 2. März 2018

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Die Braunschweiger CDU – Stimmen zum Parteitag

„Merkel hat auf den Druck reagiert“
Braunschweiger CDU Mitglieder loben die Entscheidung des Parteitags und hoffen jetzt auf ein Ja der SPD.
Neben Carsten Müller, Bundestagsabgeordneter und Parteitags-Delegierter, Klaus Wendroth, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig, Dirk Loeben, Landesvereinigung Lesben und Schwule in der Union, Thorsten Wendt, Vorsitzender der CDA Braunschweig, Antoinette von Gronefeld, Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung MIT Braunschweig, Claas Merfort, stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Union wurde auch die Vorsitzende der Frauen Union Kreisverband Braunschweig, Dr. Birgit Pohl, um eine Stellungnahme gebeten:
„Birgit Pohl freut sich vor allem über die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Generalsekretärin. Sie ist eine tolle Frau, die mit ihrer Haltung den Konservatismus positiv besetzt und die Mitte der Bevölkerung ansprechen kann. Auch das Annette Widmann-Mauz Staatsministerin für Integration werden soll, sei ein wichtiges Signal. Beide gehen mit einer anderen Denke an die CDU heran. Ähnlich sei es bei Jens Spahn, der als Gesundheitsminister vorgesehen ist. Er thematisiert Dinge an, die man vor kurzem noch nicht ansprechen konnte, etwa mit Umgang mit Flüchtlingen.“

Braunschweiger Zeitung v. 28.02.2018

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Bericht aus dem Bundestag von Carsten Müller, MdB, 3/2018

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,
die Meldung der Woche war für mich: Annegret Kramp-Karrenbauer wird CDU-Generalsekretärin! Das ist ein starkes Zeichen der Erneuerung, ein starkes Zeichen für die Zukunft. Es ist außergewöhnlich, dass Annegret Kramp-Karrenbauer ihr Amt als Ministerpräsidentin aufgibt, um als Generalsekretärin der Partei zu dienen. Dies zeugt von großer Verantwortungsbereitschaft, die wir gerade in diesen unruhigen politischen Zeiten brauchen. Sie ist genau die richtige Nachfolgerin für Peter Tauber, der das Amt abgegeben hat. Für seinen – sicherlich nicht immer ganz einfachen – Einsatz und sein Wirken gilt größter Dank. Peter Tauber hat viele Denkanstöße geliefert und Themen in die Diskussion gebracht. Sehr gern erinnere ich mich auch an unsere gemeinsame Arbeit in der Kommission „Meine CDU 2017“, mit der wir erste Schritte für eine Parteireform gegangen sind.

Sehr kontrovers wird aktuell über ein mögliches Diesel-Fahrverbot zur Beschränkung der Emissionen im Straßenverkehr diskutiert. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig geht seit Donnerstag der Frage nach, ob Kommunen solche Verbote nach geltendem Recht verhängen können. Ich persönlich halte von Fahrverboten und dem Aussperren von Diesel-Pkw aus den Städten nichts. Umso mehr bin ich gespannt auf das Urteil des Gerichts, das am nächsten Dienstag erwartet wird. Um Fahrverbote zu vermeiden, gab es bereits letzte Woche den Vorschlag, die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) kostenfrei zu stellen. Für mich ist dies kein Ansatz, der zu befürworten ist – auch, weil dies keine kurzfristig wirkende Maßnahme wäre, was die EU-Kommission verlangt. Außerdem ist die Bezeichnung „kostenloser Nahverkehr“ auch irreführend, denn die tatsächlich entstehenden Kosten müssen trotzdem gedeckt werden, sie würden nur nicht mehr von den Fahrgästen, sondern von den Steuerzahlern bezahlt werden. Das ist zum großen Teil heute schon so, weil die Leistungen des ÖPNV bundesweit und regelmäßig ganz erheblich bezuschusst werden. Richtig ist es, dass die Bundesregierung mit dem Programm „Saubere Luft“ die Nachrüstung von Diesel-Bussen mit Abgasnachbehandlungssystemen sowie die Elektrifizierung von Busflotten fördert. Für besonders interessant halte ich auch den Einsatz von emissionsarmen gasbetriebenen Bussen, bei denen der gasförmige Kraftstoff aus regenerativen und CO2-armen Quellen stammt. „Kostenfreier“ Nahverkehr ist auch unter dem Aspekt problematisch, dass dann oftmals der Qualitätsaspekt auf der Strecke bleiben wird. Es darf nicht sein, dass am Ende die Beschäftigten bei den Verkehrsbetrieben die Rechnung bezahlen.

Zum Abschluss noch etwas Positives: Das Bundeskabinett hat am Mittwoch für die Zeit der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft in Russland eine Verordnung beschlossen, die ermöglicht, ausnahmsweise den nächtlichen Lärmschutz zu lockern. Das ist eine sehr gute Nachricht für Kommunen, Fußballfans und Gastwirte. Damit ist das gemeinsame öffentliche Fußballgucken, das Mitfiebern und Jubeln auf den Fanmeilen, in Biergärten und Kneipen auch bei den Spielen möglich, die erst nach 22 Uhr abgepfiffen werden. Public Viewing ist ein Gemeinschaftserlebnis, das die Menschen anzieht und elektrisiert, das für eine lebendige, stimmungsvolle Fußball-Atmosphäre in den Innenstädten sorgt und zudem gut für das Geschäft der Gastronomen ist. Damit ist Public Viewing ein bedeutender Image- und Wirtschaftsfaktor für die Kommunen. Sie sollten daher die Ausnahmeregelung für sich zu nutzen wissen.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Müller Berlin, 23. Februar 2018
Carsten Müller • MdB, Platz der Republik 1 • 11011 Berlin • Tel: 030/22 77 32 98 • Fax: 030/22 77 62 98, E-Mail: carsten.mueller@bundestag.de • www.carsten-mueller.com