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Frauen Prostitution Schwedisches Modell

Gegen den „bordellartigen Betrieb“ in Braunschweig-Gliesmarode

Braunschweig, 14.08.2020
Pressemitteilung
der Solwodi-Beratungsstelle Braunschweig, des Unterbezirksvorstands der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Braunschweig und der Frauen Union Kreisverband Braunschweig zum geplanten „bordellartigen Betrieb“ in Gliesmarode
(Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 12. August 2020/Seite 11)

Braunschweiger Frauen gegen Etablissement an der Berliner Straße/Petzvalstraße
Als Beratungsstelle, die sich um Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution kümmert, als Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen und der Frauen Union Kreisverband Braunschweig, die die Interessen von Frauen vertreten, haben wir mit großem Erschrecken von dem Vorhaben der Stadt Braunschweig erfahren, einem Bauantrag für einen „bordellartigen Betrieb“ zuzustimmen.
Mitten in der Corona-Krise, die auch die Menschen – vorrangig Frauen – sehr stark getroffen hat und deutlich gemacht hat, dass die in der Prostitution tätigen keine finanziellen Rücklagen bilden können und sexuell ausgebeutet werden, wird geplant, den Prostitutionsbetrieb auszubauen.
„Prostitution ist keine Antwort auf die Armut von Frauen. Prostitution ist unvereinbar mit den Menschenrechten.“

Dazu möchten wir folgendes sagen:

Die Lage der Frauen in der Prostitution war bereits vor Corona äußerst prekär. Durch hohe Tagesmieten (durchschnittlich 70 – 100 € pro Tag) müssen Frauen mehrere Freier bedienen, um allein diese Miete zu zahlen. Zum Überleben bleibt dann nicht mehr viel übrig. Wer von diesem „Gewerbe“ profitiert, sind allein die Zuhälter/Bordellbetreiber und die Freier. Viele der Frauen möchten aussteigen und nicht mehr ihren Körper verkaufen müssen.

Die Genehmigung eines „bordellartigen Betriebs“ durch die Stadt Braunschweig würde damit ein fatales Signal an die Gesellschaft senden, die dem Thema Prostitution gegenüber zunehmend kritischer eingestellt ist. In der Braunschweiger Zeitung vom 12.08.2020 waren einige Stimmen dazu bereits zu lesen.

Unsere Haltung dazu ist eindeutig: Der Körper der Frau ist keine Ware, Prostitution ist Gewalt und steht dem Anspruch der Gleichberechtigung von Frau und Mann eklatant im Weg. Daher darf der Kauf von sexuellen Dienstleistungen nicht weiter hingenommen werden und es müssen Ausstiegshilfen geschaffen werden.

Wir fordern die Stadt Braunschweig auf, Maßnahmen zu ergreifen, dieses Bauvorhaben zu verhindern. Entscheidungen aus der Vergangenheit zeigen, dass rechtliche Schritte möglich sind und die Verhinderung von weiteren Prostitutionsstätten erreichbar ist.

für SOLWODI Niedersachsen e.V., Paula Fiebag
für die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer, Nadine Labitzke-Hermann
für die Frauen Union Kreisverband Braunschweig, Dr. Birgit Pohl

Frauen Union Braunschweig
Gieselerwall 2
38100 Braunschweig
Tel.: 0531-244420
Fax: 0531-2444224
E-Mail: kontakt@fu-braunschweig.de
http://fu-braunschweig.de/

SOLWODI Niedersachsen e.V.
Beratungsstelle Braunschweig
Bernerstr. 2
38106 Braunschweig
Tel.: 0531-4738112
E-Mail: braunschweig@solwodi.de

ASF
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen                             Schloßstr. 8
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 – 14809821
https://www.asf-bs.de